Die Geschichte der Bürgerhalle


Wie eine alte Dame weiß die Halle viele Geschichten zu erzählen. Erbaut wurde sie im 19. Jahrhundert. Während der Luftangriffe im 2. Weltkrieg wurden große Teile der Halle zerstört. Sie konnte jedoch u.a. durch das Engagement der Karnevalsgesellschaft Die-La-Hei wieder aufgebaut werden.

 

Die Verwaltung der Halle oblag bis 1995 unterschiedlichen Betreibern, bevor die Bewirtschaftung wieder durch die Stadt Coesfeld übernommen wurde. Nicht zuletzt aufgrund des großen Kostendrucks bei der städtischen Verwaltung ließ der Stadtrat die Verwaltung nach einem privaten Betreiber suchen. Würde sich kein Betreiber finden lassen, so sollte die Halle dem Erdboden gleich gemacht werden.

Das rief erneut die Karnevalisten der Die-La-Hei auf den Plan, die alljährlich Ihren Gala-Büttabend in den Räumen feiern und sich keinen anderen und besseren Platz für deren Veranstaltung vorstellen konnten.

Nach langen und ausgiebigen Gesprächen mit der Stadtspitze wurde zunächst die Bürgerhalle Coesfeld GmbH gegründet und anschließend im Jahre 2008 die Halle übernommen. Hauptgesellschafter der GmbH ist die Karnevalsgesellschaft Die-La-Hei. Ferner setzt sich der Gesellschafterkreis aus mittlerweile rund 60 Privat-Personen zusammen.

 


Bericht im Sessionsbuch 2009 der KG Die-La-Hei bezüglich der Bürgerhalle:

Die-La-Hei übernimmt Stadthalle als Bürgerhalle

Jahrelang war es im Gespräch – monatelang liefen die Verhandlungen zwischen der Stadt Coesfeld und der KG Die-La-Hei e.V. – und am 11. Juli 2008 wurde der Vertrag zur Übernahme der Stadthalle unterzeichnet.

Doch nun mal der Reihe nach!
Es waren schon enorme Anstrengungen, die anlässlich der Stadthallen-Übernahme unternommen werden mussten. Der Rat der Stadt Coesfeld beschloss vor einigen Jahren, sich von der Halle zu trennen oder aber für den Fall, dass sich kein privater Träger findet, die Halle abzureißen. In von der Stadt Coesfeld veranstalteten Workshops zum Stadthallenerhalt war die Resonanz seitens Coesfelder Vereine groß. Als es jedoch ernst wurde und sich die Frage nach einem aktiven Betreiber für die Halle stellte, trennte sich schnell die Spreu vom Weizen. Plötzlich standen die Narren der Die-La-Hei allein da! Wohl wissend, dass es keine alternative Veranstaltungsstätte für die gesellschaftlich hochwertigen Veranstaltungen des Vereins gibt. So wurde ein Bauausschuss gebildet, welcher in persona von Günter Voss und Leo Hageböck besetzt war. Mit den Fachleuten von Günters Baufirma wurde die Substanz der Halle geprüft und Gutachten für durchzuführende Sanierungsarbeiten erstellt. Parallel dazu entwickelte sich ein mit der Stadt Coesfeld abzuschließender Erbbauvertrag, in dem auch die Dauer und Höhe einer finanziellen Unterstützung seitens der Stadt geklärt wurde. Doch wer sollte die Stadthalle operativ betreiben? Schnell war klar, dass der Betrieb einer Veranstaltungshalle nicht der Vereinszweck der KG Die-La-Hei sei, was für die Gründung einer Betreibergesellschaft sprach.
Mehrfach hat die KG Die-La-Hei ihre Mitglieder auf teilweise speziell zu diesem Zweck einberufenen Veranstaltungen über den Stand der Dinge informiert. So konnten die Mitglieder am 26. Juni 2008 abschließend über die Vorgehensweise in einer außerordentlichen Generalversammlung informiert werden und gaben ihr einstimmiges Votum für die Übernahme der Stadthalle ab. Gleichzeitig wurde allen Aktiven und Mitgliedern des Karnevalsvereins angeboten, sich als Gesellschafter an der noch zu gründenden Betriebs-GmbH zu beteiligen. Noch am selben Abend haben derart viele Mitglieder ihre Gesellschafterzusage gegeben, dass das Stammkapital von € 25.ooo bei weitem übertroffen wurde! Dabei stellt die KG Die-La-Hei den Bärenanteil am Gesellschaftskapital mit über 40%.
So kam es dann am 1. Juli 2008 im Hause Freckmann & Partner zur zunächst förmlichen und später feierlichen Gesellschaftsgründung der „Bürgerhalle Coesfeld GmbH“, an der alle über 30 Gesellschafter anwesend sein mussten.
In einem wenige Tage später gegründeten Beirat wurden Günter Voss und Leo Hageböck als ehrenamtliche Geschäftsführer der GmbH bestimmt. Die beiden Herren waren somit offiziell legitimiert, den Übernahmevertrag mit der Stadt Coesfeld abzuschließen. Am 11. Juli 2008 wurde der Vertrag von den GmbH-Geschäftsführern und Bürgermeister Öhmann im Beisein von Die-La-Hei-Präsident Dr. Heiner Hoffmeister, 1. Beigeordneter Thomas Backes und Die-La-Hei-Rechtsanwalt Dr. Dieter Rix unterzeichnet. Der Grundstein für ein erfolgreiches Hallenmanagement war gelegt! Doch darauf ruhten sich die Chefs der Hallen-GmbH, denen großer Dank für ihre geleistete Arbeit gilt, nicht aus. Sie wickelten die physikalische Übergabe nebst Inventuraufnahme mit der Stadt ab und begannen mit den Sanierungsarbeiten. Im September berichtete die Coesfelder Zeitung über die Sanierungsarbeiten des legendären Decken-Lichtsegels, welches von einem international angesehenen Künstler entworfen wurde. Im Oktober 2008 stand die Halle dann komplett unter Staub. Eine neue, energieeffiziente Heizungsanlage wurde installiert. Außerdem gab es noch zahlreiche Ein- und Umbauten, welche nicht unbedingt offensichtlich sind, aber einen störungsfreien Ablauf zukünftiger Veranstaltungen gewährleisten. So soll z.B. eine neue Beschallungsanlage dazu beitragen, kleinere Veranstaltungen in der Halle unter besten Voraussetzungen durchführen zu können. Die Sanierung wird noch schrittweise bis Ende 2009 andauern.
Die Bewirtung der Bürgerhalle wurde an das Café Central-Team unter der Leitung von Uschi Aupers vergeben. Sie hat schon in der Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen perfekt und auf hohem Niveau betreut und kennt sich mit den speziell auf die Halle zugeschnittenen Abläufen sehr gut aus. Der Service ist aber keinesfalls verpflichtend. Wer jemanden anderen verpflichten möchte oder aber den Service mit eigenen Kräften durchführen will, ist in seiner Entscheidung frei.
Die Bürgerhalle Coesfeld steht offen für jegliche Art von Veranstaltungen. So sind nicht nur Vereine aufgerufen ihre Feste dort zu feiern, sondern auch Firmen, Privatpersonen und kommerzielle Veranstalter. Ob Betriebsfeiern und -Versammlungen, Geburtstage, Hochzeiten, Kabarett, Flohmarkt, Ausstellungen oder Produktpräsentationen – die Halle steht kostengünstig zur Verfügung (für ca. 300-700 Personen)!
Die Bürgerhalle, die bereits nach Kriegsende schon einmal durch Spendenaufrufe der KG Die-La-Hei gerettet wurde, soll einer ausgeweiteten Nutzung zugeführt werden und erfolgreich betrieben werden. Die Zukunft der Bürgerhalle wird also rosig!